Kreispolitischer Stammtisch der SPD in Kuchen: „Ein künftiger Energiepark nimmt Gestalt an“

Veröffentlicht in Kreistagsfraktion

„Wer hätte das vor zwei Jahren gedacht, dass wir aus der konfrontativen Müllheizkraftwerk-Debatte jetzt in eine Befürwortung von Fernwärme aus Müllverbrennungs-Abwärme kommen“, brachte es Kreisrat Rainer Kruschina auf den Punkt. Und weiter, so Kreisrat Peter Ritz: „Durch den langen Atem unserer SPD-Kreistagsfraktion sind wir jetzt soweit, dass wir früh über kommunale Teilhabe an einem künftigen Energiepark für ‚Erneuerbare‘ rund um den Göppinger MHKW-Standort sprechen und eine Arbeitsgruppe dazu im Kreistag eingesetzt wird“.

Ort und Anlass: Das Kuchener ‚Küferstüble‘, in dem ein kreispolitischer Stammtisch der SPD im mittleren Filstal vor Weihnachten stattfand. Dort sprach man Klartext, als alle Kreisräte der beiden Wahlkreise des mittleren Filstals von Eislingen bis Kuchen bei einem Stammtisch sich bohrenden Fragen zum allgemeinen Kreisgeschehen stellten. Ein Teilnehmer: „Ich habe heute Abend mehr erfahren, als in der Zeitung!“ Zum Müllheizkraftwerk hatte die SPD-Kreistagsfraktion 2018 anlässlich der strittigen Entscheidung für eine Kapazitätserweiterung in privatwirtschaftlicher Hand durchgesetzt, dass eine Rekommunalisierung überprüft wird. „Auch wenn diese nach fast einmütiger Auffassung im Kreistag derzeit nicht sinnvoll und durchsetzbar ist, wollen wir rechtzeitig die kommunale Beteiligung ab dem Vertragsende mit der EEW im Jahr 2035 offen halten.

Die Perspektive lautet ‚integriert‘, nämlich dass thermische Verwertung von Gewerbe- und Hausmüll, Fernwärme, Photovoltaik und Wasserstoffwirtschaft an einem Standort regional zusammenwirken“, sagt Peter Hofelich. „Ein Energiepark, dessen Teilhaber in kommunalem Besitz befindliche Energieversorgung Filstal (EVF), der Landkreis Göppingen und ein privater Müllofen-Betreiber sein könnten“. Aus der Versammlung heraus wurde dies begrüßt, aber auch darauf hingewiesen, dass die Suche nach dem ‚Privaten‘ „ergebnisoffen“ sein müsse und die EEW, mit den Stadtwerken Peking im Hintergrund, nur einer unter mehreren möglichen Kandidaten sein könne. Es gebe auch „andere Modelle in Deutschland“ war von Martin Hommel und Reiner Scheifele aus Süßen zu hören.

Ein weiteres heiß diskutiertes Thema: der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene. Alle Städte und Gemeinden des mittleren Filstals sind seit jeher „Eisenbahn-Standorte“. Den fast erreichten ‚echten Halbstundentakt‘ mit dem MEX sieht die SPD als Fortschritt, den die Bevölkerung auch mehr und mehr dank VVS-Integration und Deutschland-Ticket nutzt. Die neue Studie der Region Stuttgart, nach der jetzt doch ein S-Bahn-Verkehr bis Geislingen möglich sein soll, wird begrüßt. Es war schließlich die SPD, die nie von der Vision ‚S-Bahn im Filstal‘ abließ. Rainer Kruschina: „Längerfristig ein 15 Minuten-Takt im Wechsel von ‚MEX schnell nach Stuttgart und Ulm‘ und ‚S-Bahn alle Stationen an Neckar und Fils‘ wäre ein pragmatisches Angebot der Zukunft. Dazu die schnellen Regionalexpresse von Geislingen, Göppingen und Plochingen, die uns nach Stuttgart und an den Bodensee bringen“.  Peter Hofelich: „Der ÖPNV wird mit dem Deutschland-Ticket für die Einzelnen günstiger.  Aber es kann ihn nicht umsonst geben. Deshalb muß die Kreistags-CDU Farbe bekennen, ob sie mit ihrer nebulösen  ‚Priorisierung‘ in finanziell schwieriger Zeit eine Abkehr von einem Ausbau des ÖPNV im Filstal meint. Das wäre fatal ! Die SPD im Kreistag steht jedenfalls für einen Ausbau der schienengebundenen Verkehre im Landkreis und wir werden dafür auch Mehrheiten finden !“

 

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